Über das Absenken von Schnüren
Situation 1.
Spätherbst - ich befischte am Neckar eine Stelle (mit einer Rute) auf der gegenüberliegenden Uferseite. An diesem Spot habe ich eine lang gezogene Muschelbank entdeckt und schon ein paar schöne Karpfen überlisten können. Jedoch ist diese Uferpartie absolut unzugängig und bietet keine Möglichkeit sich dort zu postieren, so dass ich diese Stelle anwerfen musste. Vermutlich waren wegen der fast Unerreichbarkeit des Platzes und der Ruhe, die dort herrschte, die Fische in ziemlich guter Fresslaune. Bisse kamen den ganzen Tag über, aber auch nur dann, wenn die Ruten mindestens eine halbe Stunde im Wasser liegen blieben. Jedoch fahren die Schiffe im 15-Minuten-Takt und jedes Mal müssen die Ruten rausgezogen werden. So ist es mir ein paar Mal passiert, dass ich im Stuhl kurz eingeschlafen bin und den ankommenden Dampfer erst bemerkt hatte, wenn mich der Mega-Run aus dem Schlaf gerissen hatte. Kurz darauf hatte ich folglich einen geilen Drill mit dem 10500cm langen Holger Krieger - das Ergebnis ist schon zu ahnen...
Situation 2
Es war ein sonniger Mittag und ich lag auf meinem Bedchair am schönem Lac de St. Cassien. Ich war gerade bei der Verarbeitung der Ereignisse der letzten Nacht, die mir zwei schöne Karpfen bescherte, als sich
mein Bissanzeiger von der an dem gegenüberliegendem Ufer abgelegte Rute wieder meldete. Geil, dachte ich, es geht Schlag auf Schlag. Schnell war ich an der Rute und der Drill des „Mittagsfisches“ ging los. Plötzlich ist mein Blick am Boot eines Raubfischanglers hängen geblieben. Dieser hatte sich auf Mitte des Südarms bewegt und ich konnte sehr gut erkennen, dass der Anglerkollege im Boot Probleme mit seinem „Fang“ hatte. Mit viel Fluchen und ungewöhnlicher Drillart hatte er versucht, das „Ungeheuer“ ins Boot zu ziehen. Aber nach jedem gewaltigen Anhieb der Rute spürte ich auch „Bewegung meines Fisches“.
Kurzum, der Kollege hatte beim Kunstköderschleppen meine Schnur erwischt. OK, bin bereit, wegen am anderen Ufer abgelegter Montage Kritik zu empfangen, wobei ich sagen muss, dass es in diesem Moment nicht ganz zu verurteilen war. Nämlich nach dem Jahrhunderthochwasser war am anderen Ufer kein Karpfenangler zu sehen und auch keine Raubfischangler in der Mitte des Sees (nur Ruderrinnen).
Nott macht erfinderisch
Nach noch einigen ähnlichen Situationen bin ich zu der Einsicht gekommen, dass nur mit abgesenkten Schnüren die Probleme gelöst werden können. Jedoch waren für die gerade beschriebene und ähnliche Situationen auf dem Angelmarkt erhältliche Absenkbleie nicht brauchbar. So waren die Gewichte dieser Bleie derart gering, dass das Absenken an großen Seen oder Flüssen fast unmöglich war. Sie haben nicht einmal der schwachen Strömung des Flusses standgehalten und keine Rede davon, dass sie nach den vorbeifahrenden Schiffen noch dort lagen, wo sie abgelassen wurden.
An großen Seen, an denen Fischen mit der Unterwasserpose ein Muss ist, waren die Bleie auch nicht verwendbar - gerade wegen dem niedrigem Gewicht und zusätzlich hingen sie während des Drills die ganze Zeit an der Schnur.
Und, und, und... ich könnte hier noch viel aufzählen, was die damaligen Absenkbleie (die gibt’s aber immer noch zu kaufen) nicht hatten und nicht konnten.
Also, die schon oben beschriebenen Situationen wollte ich mir nicht vermasseln lassen und ich wollte weiterhin an solchen Stellen ungestört und uneingeschränkt angeln. Folglich musste ein ganz neues Absenkblei her.
Das Blei müsste den sehr hohen Wasserdruck auf der Schnur aushalten und dort bleiben, wo es abgelassen wurde. Das heißt, das Absenkblei muss ein großes Gewicht haben und trotzdem im Drill kein Störfaktor sein.
Ich hasse es, wenn mir während des Drills noch etwas außer dem Montagenblei an der Schnur hängt, da dieses eine potentiale Gefahr darstellt, den Fisch zu verlieren. Und sowieso - wenn’s hängt, nix gut, oder? Also, das Absenkblei muss einen Mechanismus oder ein Patent besitzen, der nach dem Biss oder dem Rutenanhieb die Schnurbefreiung ermöglicht.
Die Form und das Gewicht des Bleies waren schon von Anfang an klar - schwer muss es sein!
Ich habe schon mit flach gepressten 175-er Ball Bomb rumexperimentiert. Das Blei sollte so flach wie möglich sein und mit einer ziemlich großen Fläche, so dass das Blei beim Absenken auf den Gewässerboden aufrecht bleibt und für optimales Schnurgleiten sorgt. In der ersten Zeit habe ich es mit verschiedenen Schnallen und Clips versucht, das sichere Ein- und Aushängen der Schnur zu realisieren -vergeblich. Bis ich eines Tages bei der Aufräumarbeit meiner Tacklebude zwei uralte Swinger entdeckte. Diese alten Dinger hatten etwas, was mir helfen und die Lösung aller meiner Probleme sein könnte. Es waren Einhängeclips, die so etwas wie ein Einstellrad hatten. Mit diesem Einstellrad konnte man je nach der Schnurstärke/Schnurspannung das Aushängen einstellen - das heißt, wieviel Kraft man einsetzen muss, um die Schnur von dem Clip zu lösen. Und wieder wurde rumgebastelt, bis ich, meiner Meinung nach, das idealste Absenkblei vor mir hatte. Somit erhielten Bekannte von mir, die sich schon seit einiger Zeit mit der Bleiproduktion beschäftigten, den Auftrag, ein paar Proben herzustellen.
Denn erst, wenn das Produkt da ist, kommen die Ideen und Möglichkeiten, wie man es einsetzen kann.
Zuerst wurden sie in den Situationen getestet, an denen die Idee und Bedarf für so etwas entstanden ist. Ein paar Stück habe ich meinem Kumpel Marian gegeben, um seine Meinung zu hören, da er schon öfters ähnliche Angelprobleme hatte.
Schiffsverkehr
Zuerst haben wir die Bleie zusammen beim Angeln an einer Stelle, die sich in der Nähe einer Schleuseneinfahrt befindet, getestet. An dieser Stelle sind die an Fahrrinnen (Tiefe von ca. 3,5 m bis 4,5 m) abfallenden Kanten (von ca. 4 m bis 7,5 m) in bestimmten Jahreszeiten sehr interessant und produktiv.
Dieser Platz ist besonderes tagsüber produktiv und es war schön, vor oder nach der Arbeit ein paar Stunden zu fischen und dabei auch noch Karpfen zu fangen.
Es gab noch die Möglichkeit, den Spot von der anderer Seite zu befischen, was aber Anwerfen oder gar mit dem Boot die Montage schleppen bedeutet. Bei Anwerfen wäre das Anfüttern mit kleineren und weicheren Boilies unmöglich und mit dem Boot ist der Aufwand für so eine kurze Session zu groß. Von der Spundwand aus zu fischen war folglich am einfachsten und mit 2 lb Ruten viel schöner als mit Weitwurfstöcken von 3 und mehr lb. Jedoch war es bisher bei dem intensiven Schiffsverkehr nicht möglich, die Montagen längere Zeit am Spot liegen zu lassen. Doch nun sollte es mit diesen „Extreme Back Leads“ neue Möglichkeiten geben.
Wir warfen unsere Montagen so aus, dass sie vom Anfang bis zum Ende der Kante lagen. Die Ruten wurden auf dem Rod Pod abgelegt und dann das „EBL“ eingehängt. Auf Grund des starken Soges (verursacht von vorbeifahrenden Schiffen), wurde das Rad am Einhängeclip ein wenig härter eingestellt, damit sich die Schnur nicht von alleine aushängt.
Mit einer Hand wird die Schnur - die wir schon vorher an der seitlichen Öse des Bleies angebunden haben - dem „EBL“ gegeben und mit der anderen Hand wird die Schur von der Rolle heruntergezogen, bis das „EBL“ auf dem Grund liegt. Danach wird der Schnurwickler (gehört zu dem „EBL“) entweder mit zwei Heringen am Boden festgemacht oder (wenn nur Beton vorhanden) z. B. am Bein des Rod Pods befestigt. Hauptsache ist, es stört nicht beim Laufen um das Rod Pod herum. Nun wird die Schnur nachgespannt, so dass auf dem Gewässergrund kein „Schnurbauch“ entsteht und die Aufgaben des „EBL’s“ erfüllt wird. Wir lassen das Absenkblei ziemlich nah an der Spundwand (ca. 1 m bis 1.5 m), da alles andere in bestimmten Situationen nicht gut sein könnte - z. B. wenn ein ankommendes Schiff auf freies Signal an der Spundwand kurz warten muss. In dieser Situation ist das Schiff kurz vor der Rutenspitze und nur dann und bei starkem Gewitter beten wir, dass kein Biss kommt.
Wenn Bisse in der Schiffsverkehrspause kommen sind die Runs meistens ziemlich heftig und die richtige Rolleneinstellung und ein stabiles Rod Pod sind erforderlich. Beim Anheben der Rute wird durch das hohe Gewicht des Extreme Back Leads (180 g), die Schur aus den Einhängeclip gelöst und der Drill kann beginnen.
Nach der Fotosession und dem erneuten Auswerfen wird das „EBL“ eingeholt und erneut an die Hauptschnur eingehängt - bis zum nächsten Run. Für diese Situation muss ich noch erwähnen, dass der Einsatz einer starken Schlagschnur erforderlich ist, da beim Absenken die Schnur sehr stark in Kontakt mit dem Gewässergrund kommt, und ab und zu an einen Kiel eines Schiffes. Auf diese Art erfolgt während des Runs der Schnurabzug dicht am Gewässergrund. Sehr oft sind am Anfang der Kante große Steine oder Drähte, so dass der Fisch die Schnur eine gewisse Zeit durch diese Hindernisse hindurchzieht. Durch Verwendung von starken Mono-Schlag-Schnüren ist es uns noch nie passiert, dass wir einen Fisch durch Schnurbruch verloren haben.
Somit war die am Anfang des Berichtes beschriebene Situation nun mit dem Extreme Back Lead auch zu meistern. Die am anderen Ufer liegende Muschelbank konnte ich somit weiter erfolgreich befischen.
Man muss nur sehr aufpassen, wohin man das Absenkblei ablegt. An Flüssen und Kanälen mit intensivem Schiffsverkehr muss das Absenkblei auf (fast) gleicher Tiefe wie die Mon-tage abgelegt werden. Darum sollte man sich vorher möglichst viele Informationen über das Fluss-Kanalbett und die ausgesuchte Stelle einholen.
Wenn der richtige Absenkplatz mehrere Meter vom Ufer entfernt ist, muss man nach dem Auswerfen das „EBL“ an die Schnur einhängen und die Rute hochheben. Nun lässt man es an der Schnur gleiten, bis es über die Stelle kommt, an der es abgelassen werden soll.
Es bringt uns nichts, wenn man auf drei Meter absenkt und unsere Montage liegt am anderen Ufer auf sechs oder mehr Metern Tiefe. In dem Fall wird das Schiff entweder mit dem Kiel oder mit der Schraube unsere Schnur erwischen und einiges an Materialverlusten herbeiführen.
Oberflächenschmutz
Wie schon erwähnt, werden alle Einsatzmöglichkeiten erst richtig erkannt, wenn das Produkt da ist.
Marian und ich befischten einen sehr produktiven Streckenabschnitt, an dem aber nur zu bestimmten Zeiten störungsfreies Fischen möglich ist. Auf der anderen Seite des Flusses befindet sich nämlich ein Warmwassereinlauf, dessen Strömung stärker ist als die des Flusses und praktisch die Neckarströmung durchquert. Dadurch bildet sich eine Wasserstauung und damit auch einen Schmutzstauung.
In Interwallen, in denen die Schiffe weniger fahren kann, sich dort eine große Menge von schwimmendem Dreck ansammeln. Am schönsten dort zu fischen wäre nach 22.00 Uhr, da dann der Schiffsverkehr eingestellt wird und es somit auch keinen Oberflächenschmutz gibt.
Aber, leider Gottes, ist Nachtfischerei in Baden-Württemberg aus traditionellen und emotionellen Bindungen zu einem Fischereigesetz aus dem Jahr 1888 und dem Jahr 1894 nicht gestattet.
Gott sei Dank haben die Carps auch tagsüber (ab 6.00 Uhr morgens) auf diesem Platz sehr gut gebissen. Doch ab 6.00 Uhr morgens geht es auch mit dem Schiffsverkehr wieder los und somit auch das Theater mit dem Schmutz. Es ist egal, ob die Schnur nur ein Meter vom Ufer entfernt ins Wasser geht, irgendein Sch...dreck bleibt immer in der Schnur hängen und je nach der Größe des Hängers, und wie schnell man an der Rute ist, ist ausschlaggebend, ob man die Montage wieder sehen wird oder nicht, da die Kante ziemlich steinig ist.
Wir haben auch versucht, mit der Rutenspitze nach unten zu angeln, aber dann besteht die Gefahr, dass der Fisch nach dem Haken die Schnur über die ganze Kante abzieht und sie gleich beschädigt oder gar abtrennt.
Nun haben wir es mit den „EBL“ versucht. Wir haben das Blei nach dem Einhängen an der Schnur auf den letztem Stein vor dem Wasser aufgestellt, so dass die Schnur nach einigen wenigen Zentimetern in das Wasser eintauchte.
Hierzu sind das große Gewicht, die große Aufstellfläche und die drei Zentimeter Schnurabstand vom Boden, die das „EBL“ in sich vereint, sehr geeignet. In dem Moment liegt die Schur über der Steinpackung und der Kante, und solange nichts passiert, wird dies auch der Schnur nichts ausmachen. Es ist auch hier ratsam, eine dickere Schnur zu verwenden, denn mit Schlagschnur und ohne Boot wird man da nicht wirklich glücklich. Das Rod Pod wird so aufgestellt, dass die Rutenspitzen Richtung Him-mel schauen und der Schnurclip wird so eingestellt, dass schon beim Run die Schnur aus dem Clip raus springt. Durch fast vertikal aufgestellte Ruten wird der Schnurwinkel vergrößert und die Schnur während des Runs von der gefährlichen Kante fern gehalten. Seitdem wir die „EBL’s“ hier einsetzen, haben wir hier Sternstunden erlebt.
Bootfahrer und Bootangler
Im Jahr 2003 im Mai bin ich zu einem großen See in die wunderschöne Schweiz gefahren. Außer der Vermutung meines Bekannten, der mich eingeladen hatte, dass es im See Karpfen gibt, hatte ich keine weiteren nötigen Infos über das schöne Gewässer. Wir sind am Wasser entlang gelaufen, um einige Infos von Angelkollegen zu ergattern. Vier oder fünf Angler saßen auf einem ca. 5 Meter freiem Platz und angelten auf alles was beißt. Als ich nach Karpfen und der Fischerei mit Boilies gefragt habe, sah ich in deren Gesichter leichtes Grinsen und manche haben mit dem Kopf ganz bedeutend geschüttelt. Es gäbe zwar Karpfen in dem See, aber sie haben noch keinen Angler gesehen, der sie mit dem Boilie befischt hat.
OK, jetzt bin ich schon da, zwei bis drei Tage sind schon eingeplant und für den schlimmsten Fall hatte ich genügend Mais dabei (eingeweicht und abgekocht als Beifutter).
Nach einer langen Auskundschaftsfahrt mit Boot und Echolot hatte ich mich entschieden, mein Camp in ei-ner trichterförmigen Schilfschneise am Anfang der Bucht aufzubauen. Die Schneise war am Ufer ein wenig breiter als mein Schlauchboot und das Rod Pod musste ca. drei Meter vom Ufer ins Wasser gestellt werden. Richtung See ist die Schneise breiter, am Ende ca. 20 Meter. Zuerst habe ich zwei Spots ausgewählt - den einen auf der linken Seite am Rande des Schilfs, der angeworfen werden konnte und einen rechts, etwa 250 m entfernt vom Platz und am Rande eines übergroßen Seerosenfeldes. Die Entfernung war nicht so schlimm, jedoch ist der Schilfgürtel genau in diesem Eck ca. 13 Meter breit und es lagen da auch einige dicke Äste. Die Schnur konnte ich über diese Hindernisse nicht abgleiten lassen, oder sollte ich 250 Meter Schlag-schnur verwenden?
Hmhmhmh, ne,ne!
Aber ein Versuch, auch hier mit dem EBL zurechtzukommen, sollte stattfinden. Vorher habe ich mir mit dem Echolot Gewissheit verschafft, dass in dieser Diagonalen kein Geäst oder andere Hindernisse vorhanden sind. Noch bevor ich die Ruten rausgefahren habe wurde an der Schilfecke ein Bankstick reingesteckt, der ca. 20 Zentimeter aus dem Wasser ragte, danach habe ich mit dem Boot die Montage rausgebracht und ab-gelegt. Vor dem Abbiegen in die Schneise habe ich meine Schnur für kurze Zeit in diesen Bankstick eingehängt und dann die Ruten auf dem Rod Pod abgelegt. Dann bin ich noch einmal mit dem Boot (spätnachmittags wollte ich nicht unbedingt ins Was-ser) an den Bankstick und hängte dort meine „EBL“ an die Schnur ein. Danach entfernte ich den Bankstick und als ich wieder am Rod Pod angekommen war, befestigte ich an diesem die Halteschnur vom Absenkblei.
Den zweiten Spot habe ich angeworfen und auch diese Schnur abgesenkt, so dass ich, falls ich an der rechten Rute einen Biss bekomme, ungestört mit dem Boot rausfahren konnte.
Die Arbeit für heute war erledigt, dachte ich mir, und zusammen mit meinem Bekannten beobachteten wir eine Gruppe von Enten, die aus den Schilf rausschwammen. Oh, nein, hoffentlich sehen sie meine Schur, dachte ich, da sie direkt da drauf zuschwammen. Und dann pip, piiip, piiiip... ich hatte schon mit dem Fluchen begonnen, als ich die Enten noch 2 bis 3 Meter vor meiner Schur sah. Das sind nicht die Entchen in meiner Schur gewesen, sondern ein Biss und das nicht einmal eine dreiviertel Stunde nach dem Ablegen der Montage - schnell ins Boot und dann Richtung Fisch. Schon auf halbem Weg spürte ich den Fisch nicht mehr und ahnte das Schlimmste. So war es dann auch, der Fisch ist durch das ganze Seerosenfeld und dann noch durch den Schilfgürtel durchgeschossen, und daher natürlich verlorengegangen.
Ein zweiter Versuch hat erst am nächsten Morgen Erfolg gebracht. Ein Fallbiss, was mir gleich Hoffnung gab, dass der Fisch jetzt die richtige Richtung gewählt hatte. Ein Drill, bei dem ich schon dachte, dass ich den „Schweizer Riesen“ an der Leine hatte. Die 2 lb Rute wurde richtig durchgequält und dann so was?! Ein kleiner Wildkarpfen, der ein richtiger Kämpfer war.
Nach noch einem verlorenen Karpfen auf diesem Spot habe ich eine Stunde in die Suche nach einem weniger gefährlichen Spot investiert. Und das ist mir auch gelungen, auf eine Distanz, die die Grenze der Möglichkeiten meiner leichten Ruten war. Doch die Schnur musste wieder abgesenkt werden, da an diesem See ein enormer Segelbootverkehr herrschte. Auch die Raubfischangler waren stark unterwegs, so dass das Fischen ohne Schnurabsenken unmöglich gewesen wäre. So konnte ich dann doch noch meine Lieblinge fangen, die zwar keine von den Großen waren, aber allesamt wirklich schöne Fische.
Das alles war mir nicht so wichtig, sondern dass meine „EBL’s“ und die Boilies, die am Ende der Testphase waren, auch hier die Prüfung bestanden haben. Seit ich die Extreme Back Leads das erste Mal unter die Karpfenangler gebracht habe, weiß ich, dass sie in vielen Situationen eingesetzt werden und ihre Aufgaben erfüllen. Ich selber habe sie auch noch in einigen Situationen eingesetzt, nur, um die alle hier zu beschreiben, bräuchte ich zumindest die Hälfte der Seiten dieser Ausgabe des Carp Mirrors. Mit diesem Bericht wollte ich denjenigen, die mit ähnlichen Situationen nicht zurecht kommen, nur ein paar Tipps geben.
In dem Sinne, mit oder ohne „EBL’s“, wünsche ich euch schöne Zeiten am Wasser.
Tomislav Popović